"Vom Jungen zum Mann": DAS SEXUALPÄDAGOGISCHE JUNGENPROJEKT
Unsere sexualpädagogischen Projektangebote berücksichtigen folgende Hintergründe und orientieren sich an den Lebenslagen und Bewältigungsaufgaben der Jungen*:
Der Eintritt in die Pubertät beginnt für die Jungen* immer früher! Die vielen – meist ungeordneten und ungefilterten - Informationen strömen aus vielen Quellen zu ihnen: Television, Internet, Video, Zeitschriften, Klassenkameraden, ältere Geschwister, Jugendliche und/oder Erwachsene sind Ursprünge von Wissen, Unwahrheiten, Übertreibungen und manchmal auch Irreführungen. Jungen* (und Mädchen*) beschreiten mit dem Eintritt in die Pubertät persönliches Neuland. Noch nie waren körperliche und seelische Veränderungen, die dieser Prozess der Geschlechtsreife mit sich bringt, so bewusst spürbar, wie in dieser anstehenden Entwicklungsperiode. Auch die geschlechtsbezogene männliche Sozialisation („doing gender“) ist oftmals geprägt von einer Reihe von Bewältigungsaufgaben, die mit dem Eintritt in die Pubertätsphase zur deutlichen Herausforderung/Überforderung für die Jungen erwachsen kann. Themen wie„Hilfe holen“, „Körper als funktionales Instrument“, „bedarfsgerechte Kommunikation und Information“ oder „Unsicherheit versus Null-Problemo-Haltung“ charakterisieren bzw. beschäftigen Jungen.* Um diese anstehenden Bewältigungsaufgaben konstruktiv zu unterstützen und den Jungen* gleichzeitig auch ein Erfahrungsmodell an die Hand zu geben, wie mit Themen der (persönlichen) Veränderung begegnet werden kann, erscheint es jungengerecht zu sein, ihnen ein Lernsetting anzubieten, welches ihnen zum einen in dieser Lebensphase zunehmend passt und zum anderen wo sie die soziale als auch informelle Qualität der Jungengruppe neu bzw. anders erfahren können. Für Jungen* erweisen sich geschlechts- und altershomogene Lernsituationen in diesem Falle als hilfreich, weil ·das gemeinsame Verständnis und der Bezug zur aktuellen Lebenslage ähnlich ist, ·die bewusste (periodische) Trennung von Mädchen* als Entlastung empfunden wird, ·die geschlechtshomogene Lernsituation bekannte soziale Sicherheiten vermittelt. Ziel soll es sein, mit den beteiligten Jungen* einen vertrauensvollen Lernprozess zu realisieren, der auf Grund seiner inhaltlichen Ausrichtung einen deutlichen persönlichen Bezug hat und ihnen somit neben der hilfreichen Informations- und Wissensvermittlung auch einen sozial-emotionalen Zugang vermittelt.