Seit vielen Jahren arbeitet das Institut mit verschiedenen Einrichtungen im Behindertenbereich bundesweit zusammen, um auch hier die Jungen* in ihrer Entwicklung zu stärken und zu fördern. Der Schwerpunkt liegt auf der Unterstützung der Selbstbestimmung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Diese Zielgruppe nimmt die Angebote im Rahmen von Selbstbehauptung und Sexualpädagogik interessiert an und setzt sie mit viel Offenheit um. Der Bedarf an Wissen, Kommunikation und reflexiver Auseinandersetzung zeigt sich in unterschiedlichen Altersstufen sowie Einschränkungen.
Die Umsetzung des pädagogischen Arbeitskonzeptes erfolgt zum einen im Austausch mit den Eltern und/oder dem Fachpersonal der entsprechenden Einrichtungen und zum anderen in der Durchführung von Kursen in geschlechtshomogener Zusammensetzung. Der Aspekt von Kontinuität der Bildungsangebote verstärkt die Umsetzung und den Erfolg der Maßnahme. Überschaubare und altersähnliche Gruppengrößen - manchmal auch inklusiv - fördern den sozialen Lernprozess sowie den Zugang zur Erweiterung sozial-emotionaler Kompetenzen.
Das Geschlecht als Kategorie ist "automatisch" Bestandteil des Angebotes. Auch Jungen* mit unterschiedlichen Einschränkungen orientieren sich an gängigen (stereotypen) Männlichkeitsvorstellungen bzw. arbeiten sich an den vorgegebenen Werten & Normen, die damit einhergehen, ab. Gerade in der Adoleszenzphase ist die Auseinandersetzung bzw. die Suche nach eigenen Männlichkeitsmodellen sehr intensiv. Unsere Bildungsangebote greifen in der Regel diesen Bedarf auf und versuchen adäquate, reflexive Impulse zu geben.